Great Ocean Road-Twelve Apostles
Von Apollo Bay zu den Zwölf Aposteln
Australien/Darwin 30.4.2014
Great Ocean Road-Kennett River Sieben Kilometer nach Lorne kommt Cumberland River, ein Holiday Park am gleichnamigen Fluss. Die Einfahrt in das schöne Campinggebiet war mir schon beim letzten Vorbeifahren aufgefallen. Der Regen hatte aufgehört, und ich beschloss, den Fluss stromaufwärts zu wandern. Daneben erhoben sich schroffe Felsen, wodurch die Anziehungskraft der Landschaft nochmals erhöht wurde. Das liebliche langsam dahinrinnende Gewässer konnte bei Hochwasser mächtige Schäden anrichten und riesige Baumstämme ins Tal mitbringen. Der Pfad war so feucht, dass ich bald aufgeben musste, wenn ich nicht komplett durchnässt werden wollte. Dennoch hatte sich der kleine Ausflug gelohnt. Kurz vor Cape Patton etwa auf halbem Weg nach Apollo Bay liegt der kleine Ort Kennett River mit seinen wichtigen Feuchtgebieten. Great Ocean Road-Great Otway National Park, Maits Rest In Apollo Bay bezog ich mein Motel. Es war eine Freude, einmal in so ein gepflegtes Heim zu kommen, ohne dass man überteuerte Preise dafür bezahlen musste. Hier stimmten Preis und Leistung aus meiner Sicht wirklich überein, und ich fühlte mich sofort sehr wohl in diesem Haus. Aus diesem Grund verlängerte ich meinen Aufenthalt auf vier Tage, was ich sonst sicherlich nicht getan hätte. Nicht einmal zwanzig Kilometer nach Apollo Bay vor der Anfahrt zum Cape Otway befindet sich Maits Rest, ein etwa halbstündiger Boardwalk durch einen großartigen gemäßigten Regenwald in einer Rinne innerhalb des Great Otway National Parks. In dieser natürlichen Umgebung findet man große Baumfarne, moosbewachsene Stämme uralter Bäume, Baumriesen und Schlingpflanzen. Die Mountain Ash Bäume (Riesen-Eukalyptus) in diesem Gebiet können über dreihundert Jahre alt und über sechzig Meter hoch sein. Diese Baumart kann generell über einhundert Meter Great Ocean Road-Great Otway National Park, Maits Rest Wie erwartet hatte ich gut und lange in der ersten Nacht in Apollo Bay geschlafen. Das Wetter war besser geworden, und zu Mittag brach ich zum Otway Fly Tree Top Walk auf. Schon öfters hatte ich in verschiedenen Ländern Angebote über solche Spaziergänge in den Baumkronen wahrgenommen, aber ich hatte es noch niemals probiert. Das sollte sich an diesem Tag endgültig ändern. Ich musste rund fünfzig Kilometer in die Berglandschaft des Nationalparks nördlich von Apollo Bay einfahren, um zu dieser Attraktion zu gelangen. Die Abzweigung bei Skenes Creek an der Great Ocean Road, führte mich nach kurzer Zeit zum Evans Lookout, von wo aus ich einen Blick über die Hügel in die Apollo Bay werfen konnte. Später kam ich auf eine schmale sogenannte „Tourist Road“, die ewig lang in unendlichen Kurven durch einen Regenwald führte. Irgendwann sah ich eine Einfahrt zu einem Parkplatz, die sich als richtig herausstellte. Nach einem kurzen Apollo Bay-Otway Tree Top Walk Anreise, Evans Lookout Der Otway Fly wurde im Jahr 2003 eröffnet und ist ein 600 Meter langer Fußweg 25 Meter über dem Waldboden, errichtet aus mehr als 120 Tonnen Stahl. Die stabile Konstruktion trägt bis zu 400 Kilogramm pro Quadratmeter und kann Windgeschwindigkeiten bis zu 260 Kilometer pro Stunde standhalten. Der 24 Meter in den Wald reichende vorspringende Träger kann unglaubliche 28 Tonnen aushalten, was etwa 14 Elefanten entspricht. Das gesamte Gebiet mit dem höchsten durchschnittlichen Jahresniederschlag ganz Victorias liegt auf 500 Meter Seehöhe. Mehr als die Hälfte des Weges wurde auf bereits existierenden Holzfällerschneisen gebaut. Höhepunkte sind der 45 Meter hohe spiralförmige Turm und der oben beschriebene Ausleger, der hoch über dem Young´s Creek auf und ab wiegt. Der Regenwald ist mit Bäumen und Pflanzen bestückt, die sich in über 120 Millionen Jahren herausgebildet haben, aus einer Zeit, in der Australien noch zum Super-Kontinent Gondwanaland gehörte. Neben dem Tree Top Walk wurden auch Zip Line Eco-Tours, wo man Great Otway National Park-Otway Tree Top Walk Am Beginn der Wanderung stand ein Fußmarsch am Boden über verschiedene Stationen. Auf Tafeln wurde den Besuchern Wissenswertes über die Erdgeschichte, die Tier- und Pflanzenwelt, die Buschfeuer als natürliches Phänomen der australischen Landschaft und über die prähistorischen Reptilien mit auf den Weg gegeben. In den Wäldern leben zahlreiche hochgiftige Schlangen, die man jedoch so gut wie nie zu Gesicht bekommt. Die dominierenden Baumarten sind der gewaltige Mountain Ash und die australische Schwarzholz-Akazie. In den unteren Ebenen dominieren verschiedene Farnarten die Waldlandschaft. Dann ging es los, und ich schritt über die Stahlgitterkonstruktion. Ich hatte in Wirklichkeit das Gefühl, viel höher zu sein, als ich tatsächlich war. Hier hätte ich mich gewaltig verschätzt. Zahlreiche Towers dienten als Aussichtspunkte, wo Unterschiedliches zu sehen war. Der Aufstieg auf den Spiraltower war ein Abenteuer für sich, manche blieben lieber unten, wenn sie nicht höhensicher genug waren. Hier befand man sich tatsächlich innerhalb der Baumkronen auf ungefähr 50 Meter Höhe. Mir kam Great Otway National Park-Otway Tree Top Walk Wenige Kilometer weiter liegt der Startpunkt für eine kurze Wanderung zu den Triplet Falls. Ich fuhr die Staubstraße bis zum Parkplatz und startete los. Der Name des Wasserfalls klang gut, aber würde der Young´s Creek, der ihn speist, überhaupt genug Wasser führen? Bald würde ich es wissen. Wieder führte der Weg durch gemäßigten Regenwald vorbei an herrlichen Bäumen und alten Stämmen. Dann hörte ich den Wasserfall. Die Wassermenge war geringer als auf den vorab gesehenen Bildern, doch der kurze Ausflug hatte sich durchaus gelohnt. Über einen Felsen sprang in mehreren Kaskaden das Wasser des Young´s Creek zu Tal. Angeblich zeigt sich hier, wenn man Glück hat, auch der Platypus, das Great Otway National Park-Triplet Falls Noch war mein Tag nicht zu Ende. In der Gegend befanden sich mehrere Wasserfälle, und einen wollte ich mir noch anschauen. Ich fuhr an der Hügelkette ein Stück zurück und bog später auf einer Schotterstraße in den Wald zu den Hopetoun Falls ab. Nach einigen mühsamen Kilometern erreichte ich endlich den Parkplatz. Der Fall war von oben zu hören und zwischen den Bäumen ein wenig zu sehen, aber nicht gut genug. Die Aussichtsplattform war einsturzgefährdet und gesperrt. Ich ging die steilen Treppen hinunter. Nur ein einziger Wagen stand am Parkplatz mitten in der Wildnis neben meinem, ein seltsames Gefühl. Unten begegnete ich einer Familie mit Kindern. Die Mühe hatte sich ausgezahlt. Ein wirklich naturbelassener wilder Wasserfall mit umgestürzten Bäumen quergelegt und schroffen Felsen war zu sehen. Ich kletterte über die Absperrung, um noch näher heranzukommen. Das war Natur pur. Die stürzende Wassermenge war zwar auch Great Otway National Park-Hopetoun Falls In Apollo Bay lernte ich den Ehemann meiner Vermieterin kennen, der in Melbourne einen Malerbetrieb leitete, und ständig pendeln musste. Bereits um vier Uhr morgens stand er für gewöhnlich auf, um rechtzeitig in seinem Unternehmen anzukommen. Das Ehepaar war außergewöhnlich zuvorkommend und freundlich, hatten doch beide europäische Wurzeln in Mazedonien-Montenegro. Die Twelve Apostles sind einsame bis zu sechzig Meter hohe im Meer stehende Brandungsfelsen aus Kalkstein. Sie liegen zwischen Princetown und Port Campbell im Bundesstaat Victoria im Port Campbell National Park und sind angeblich nach Uluru (Ayers Rock) die meistfotografierte Touristenattraktion Australiens. Die Morgen- und Abendsonne lassen die Felsen in der Brandung vor dem Strand leuchten. Tatsächlich können von den Aussichtsplattformen nur sieben Felsensäulen gesehen werden. Der Great Ocean Road-Blick von den Twelve Apostles in Richtung Südosten Ich hatte beschlossen, diesen für mich größten Höhepunkt neben dem Cape Otway an der Great Ocean Road von Apollo Bay aus anzufahren. Am Vormittag ging es los, zunächst über die bekannte Strecke durch den Great Otway National Park nördlich des Kaps. Great Ocean Road-Twelve Apostles Anreise, Princetown, Gellibrand River Die Gibson Steps innerhalb des Port Campbell National Parks wurden im 19. Jahrhundert noch händisch in die steilen Klippen geschlagen und führten mich hinunter zum ungezähmten und wildromantischen Gibson Beach. Die Stufen waren in der Zwischenzeit betoniert worden, blieben aber teils vom Tropfwasser der Felsen durchnässt. Die Strände in diesem Abschnitt waren wegen gefährlicher Strömungen und Sogwirkungen zum Schwimmen gänzlich ungeeignet, aber zum Picknicken, wie ich sah, ein schöner Platz. Die Great Ocean Road-Twelve Apostles Region, Gibsons Steps Dieser Küstenabschnitt ist ein kaum besiedeltes einsames Gebiet, wären da nicht tagsüber die Besuchermassen bei den Twelve Apostles. Bei einer kleinen Kreuzung bog die Einfahrtsstraße zum Parkplatz ab, und wie aus dem Nichts standen hier Unmengen von Autos und Bussen. Glücklicherweise verteilten sich die Besucher gut über das relativ große Areal. Über einen breiten betonierten Weg unter der Straßenbrücke konnte man auf ein kleines Kap hinaus zu den Aussichtsplattformen gehen. Dann standen die berühmten Säulenformationen, die ich schon auf Bildern gesehen hatte, plötzlich real vor mir. Jetzt merkte ich, welch entscheidende Rolle der Lichteinfall für das Fotografieren hier hatte. Es war früher Nachmittag und für die Aufnahmen Richtung Westen eher ein schwieriger Zeitpunkt. Die beiden Türme auf der Ostseite standen hingegen im fast idealen Licht. Ich ließ nichts anbrennen auf diesem weltberühmten Platz und genoss trotz der vielen Menschen in aller Ruhe die Great Ocean Road-Twelve Apostles, Helikopter Rundflüge Great Ocean Road-Twelve Apostles Region, Loch Ard Gorge Port Campbell war der Umkehrpunkt meines Ausflugs. Eine Weile beobachtete ich an der Schiffsrampe, wie ein Motorboot mit einer Winde aus dem Wasser gehoben wurde. Der kleine Ort im rechtwinkeligen Format eignet sich zu einer Rast nach dem Besuch der zahlreichen Küstenattraktionen und Great Ocean Road-Port Campbell Mein letzter Tag in Apollo Bay diente der Erholung und Entspannung. Ich spazierte durch die Kleinstadt und legte mich aufgrund des warmen und freundlichen Wetters seit langer Zeit wieder einmal an den Strand. Die sanft geschwungene Bucht ist sehr schön und lud mich auch zu einem ausgedehnten Strandspaziergang ein. Ein Hubschrauber kam die Bucht entlang und hatte offenbar am anderen Ende einen Einsatz, da er dort mehrfach kreiste, und ein Rettungshelfer am Seil hing. Den späteren Nachmittag des Traumtages nutzte ich, mein Auto vom Schmutz der Staubstraßen zu befreien, ein wenig zu arbeiten und einkaufen zu gehen. Meine Abreise in ein gänzlich neues Gebiet stand bevor. Great Ocean Road-Abschied von Apollo Bay Die Great Ocean Road setzt sich westlich von Port Campbell fort und präsentiert ihren Besuchern weiterhin Brandungsfelsen der verschiedensten Art. Der nächste war nach Great Ocean Road-Apollo Bay-Warrnambool Anreise, Port Campbell National Park, London Bridge Great Ocean Road-Apollo Bay-Warrnambool Anreise, Port Campbell National Park, The Grotto Great Ocean Road-Apollo Bay-Warrnambool Anreise, Bay of Islands Mir fiel auf, dass es laufend heißer geworden war. Es hatte 34 Grad im Schatten, offenbar war eine frühherbstliche Hitzewelle eingetroffen. Warrnambool-Cannon Hill Lookout |